7 ½ Meter
von Elena Ezhova und Rosa Pelzer
Frankfurt ist einer der berühmten Schauplatze des sozialen Wohnungsbaus im 20. Jahrhundert. Um die schlechten und teils unmenschlichen Verhältnisse der Großstadtmetropolen zu verbessern, entstanden Wohnsiedlungen. Unter dem Motto „Licht, Luft, Garten“ versuchten Architekten ein neues Stadtbild zu schaffen, in dem sich auch ein einfacher Arbeiter einen vollwertigen Lebensraum leisten konnte. Die Siedlung Westhausen (1929-31) von Ernst May war zu der damaligen Zeit revolutionär und zukunftsweisend. Bis heute stehen die Reihenhäuser mit Flachdach und eigener Gartenzelle unverändert und sind denkmalgeschützt. Westhausen ist heute aber schwer in die Jahre gekommen. Das Quartier leidet heftig unter Strukturproblemen. Einkaufsmöglichkeiten und Treffpunkte für die Bewohner gibt es nicht mehr. Die Mietwohnungen, die jeweils nur 7 ½ Quadratmeter breit sind, sollen nach und nach privatisiert werden, jede 4.Wohnung steht deshalb leer.